Das Fin de Siècle Museum in Brüssel

  Der 6. Dezember war ein besonderer Tag für uns und für Brüssel. Das langersehnte Fin de Siècle Museum wurde eröffnet. http://www.fine-arts-museum.be/en/museums/musee-fin-de-siecle-museum   Ich zählte zu den wenigen Glücklichen, die schon am Vortag eine etwas privatere Führung genossen haben. Das Museum präsentiert Brüssel als kreativen Knotenpunkt Europas zur Jahrhundertwende. Die Ausstellung ist eine Sammlung von Werken belgischer Künstler wie z.B.: James Ensor, Fernand Khnopff, Léon Spilliaert, Victor Horta, Henry van de Velde aber auch internationalen Größen wie Paul Gauguin, Auguste Rodin und vielen mehr.      Doch nicht nur die Kunstwerke locken in das Museum, das Gebäude selbst ist schon einen Besuch wert. Die Hallen, die früher das Museum of Modern Art beherbergten, wurden umgebaut und renoviert, nun man kann auf den unterirdischen Ebenen –5 bis –8 die Kunst der Jahrhundertwende besichtigen. Und ein MUST-See ist der Lift, der einen dann wieder Richtung Tageslicht befördert.   Diese Reise regte mich an mehr über Henry van de Velde und Victor Horta, den beiden belgischen Größen, herauszufinden, aber dazu mehr in meinem nächsten Blog

Meisterwerke im MAS

Zum zweiten Mal mache ich mich auf den Weg zum MAS. Diesmal zu Fuß, denn jetzt kenne ich den Weg. Ca. 15 Minuten benötige ich, um von meinem Hotel im Zentrum Antwerpens entlang der Schelde bis zum neuen Museum zu schlendern. Ich komme an der Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe vorbei, an der mittelalterlichen Burg Steen -dem ältesten Gebäude der Stadt - an neuen Apartmenthäusern mit Blick über die Schelde.     Dann bricht die Häuserzeile ab und eröffnet den Blick auf das imposante Museum MAS, das da zwischen zwei ehemaligen Dockbassins thront.                             Es ist wirklich beeindruckend. Noch einmal nehme ich die große Wendeltreppe im Inneren des Gebäudes. Das Panorama verändert sich auf jedem Stockwerk und wird proportional mit der Höhe weitläufiger und einfach atemberaubender.     Nach diesem Höhenflug besuche ich die Ausstellung ‘Meisterwerke im MAS’ im 3. Stock des Museums. Das heißt, weg vom hellen Tageslicht und rein in künstlich beleuchtete Museumshallen. Es erwarten mich mehrere Räume mit Kunst aus Antwerpener Museen vom 15. Jahrhundert bis heute.                              Werke von den Altniederländern treffen auf zeitgenössische Kunstwerke. Man sucht nach Gemeinsamkeiten bzw. stellt Bezüge  zwischen Werken aus verschiedenen Jahrhunderten her. So werden z. B. Parallelen von Kunstsammlern bzw. Besitzern von Kunstkammern aus dem 16. Jahrhundert und der Sammleraktivität des belgischen Gegenwartskünstlers Panamarenko aufgezeigt.     Die Schau bietet einen guten Einblick in das Kunstschaffen der letzten 500 Jahre und vereint gleichzeitig auch die größten Kunstwerke aus den Antwerpener Museen – kurz -  ein neues Museum für interessante Ein- und Ausblicke, dessen Besuch sich doppelt lohnt!   www.mas.be

MAS–Museum am Strom. Eine neue Landmarke in Antwerpen

Antwerpen hat ein neues Museum – besser – einen Museumsturm! Ich habe mich so richtig klein gefühlt, als ich am Museumsplatz stand und meinen Blick nach oben richtete: Riesige Quader aus rotem Sandstein und dazwischen Glasfassaden.             Dieses Gebäude muss man von innen sehen, und das ist auch gut möglich. Hier kann jeder rein kommen und sich mit der Rolltreppe von Stock zu Stock nach oben tragen lassen. Der Ausblick ist berauschend. Riesige geschwungene Glaswände an den Außenwänden lassen den Blick über Hafen und Schelde oder auch über die Stadt gleiten. Ähnlich einer überdimensionalen Wendeltreppe schraubt man sich nach und nach in die Höhe. Im 8. Stock ist dann aber erst einmal Schluss, den die letzte Etage, der 9. Stock, ist der haute cuisine und seinen Verehrern vorbehalten. Der 2* Koch Viki Geunes hat sein Restaurant im Limburgischen Mol aufgegeben, um die Antwerpener Feinschmecker hier in luftigen Höhen zu bekochen.                 Also geht es wieder retour zum Eingang. Dort besorge ich mir eine Eintrittskarte in die Museumsräume. Wenn ich schon hier bin, will ich auch sehen, welche Geschichten die Stadt Antwerpen zu erzählen hat. Ich beginne im 2. Stock im Museumsdepot. Hier kann man den Fundus dieses riesigen Museums betrachten. 470.000 Stücke insgesamt besitzt das MAS – davon sind einige Tausend in den Sälen ausgestellt und die meisten hier im Depot in Regalen gestapelt bzw. in Schubladen eingeordnet. Es war wohl ein unglaublicher Kraftakt, all diese Gegenstände zu inventarisieren. Die 4. Etage ist dem Thema Machtdemonstration gewidmet und erzählt von fünf Machthabern und deren Methoden und Symbole der Machtausübung. Im 5. und 6. Stock steht die Stadt Antwerpen zentral. Einmal in ihrer Entstehung und Entwicklung und dann auch in ihrer Rolle als Hafenstadt. Neben vielen Bildern und Gegenständen werden auch Videofilme gezeigt. An vielen Stellen kann man sich mittels Museums-iPhone die Informationen auf Deutsch auf den Bildschirm laden. Die letzten zwei Museumsstockwerke handeln vom Thema Leben und Tod. Es wird gezeigt wie verschiedene Völker mit den Fragen – woher kommen wir und wohin gehen wir – umgehen. Mir schwirrt schon ein wenig der Kopf, auch weil es hier so viele unterschiedlichen Themen und Zugänge gibt, dass ich beschließe die temporäre Ausstellung auf den nächsten Tag zu verschieben. Ich setze mich jetzt lieber auf die Terrasse des Museumscafés Storm und lass mir ein einheimisches Bierchen servieren – ein Antwerpener Bolleke!