Diamands are a girl’s best friend…

Wahr oder nicht? Ich muss gestehen ich konnte diesem Spruch lange nichts abgewinnen. Jedoch hat sich meine Meinung mit dem Besuch einer Diamantenfabrik in Antwerpen schlagartig geändert. Das Gefühl einen 200.000 Dollar Diamanten in der Hand zu halten ist einfach unbeschreiblich. Bling Bling …     Antwerpen ist das Diamantenzentrum der Welt. Selbst heute werden noch ca. 60% aller Rohdiamanten in Antwerpen gehandelt. Über ein halbes Jahrtausend lang waren es hauptsächlich jüdische Händler die den Markt beherrschten, in den letzten Jahren durchzog sich hier ein Wandel und immer mehr indische Händler haben ihre Hände im Spiel. Spaziert man jedoch durch das Diamantenviertel in Antwerpen, welches mit 180 Kameras ausgestattet ist, scheint noch alles beim Alten zu sein.   Diesen besonderen Besuch in einer Diamantenfabrik habe ich einem lieben Bekannten Hans Bombeke zu verdanken. Sein Bruder www.pieterbombeke.com öffnete seine Tür und schenkte uns eine Stunde seiner kostbaren Zeit.

Mechelen ein Insidertipp

Mit dem Zug knapp 15 Minuten vom Flughafen Brüssel entfernt befindet sich das wunderschöne Städtchen Mechelen. Sollten Sie sich Ihren Urlaub frei einteilen können, sollten Sie zumindest für einen Tag hier einkehren. Das wohl atemberaubendste Hotel in Mechelen ist das Martin’s Hotel Patershof, eine ehemalige Kirche http://www.martins-hotels.com/en/hotel/martins-patershof. Sollten Sie hier jedoch keinen Platz ergattern bzw. kein Fan sakraler Kunst sein, gibt es sehr viele, nette Alternativen. Ich habe zum Beispiel in dem Hotel bzw. der Brauerei Het Anker residiert – www.hetanker.be . Seit 1471 wird hier Bier gebraut und das schmeckt man auch. Mein Favorit- Anker Boscoli- ein herrliches Fruchtbier. Auch nicht zu verachten ist das 2012 zu einem der 7 besten dunklen Biere der Welt gekührte “Gouden Carolus Classic”. Nach der kleinen Stärkung kann das Kulturprogramm starten. Und zwar mit einem Beginenhof der besonderen Art. Aber was ist denn eigentlich ein Beginenhof? Die flämischen Beginenhöfe entstanden in der Zeit der Kreuzzüge. Sie waren eine Folge des Frauenüberschusses, der auch in Flandern herrschte, da zahllose Männer auf dem Weg nach oder beim Rückzug aus Jerusalem ihr Leben gelassen hatten. Wo sollten all die Witwen und die jungen Frauen, die keinen Mann von ihrem Stand fanden, unterkommen? Alleine zu leben, war unmöglich. Und die meisten Klöster nahmen nur reiche Damen und solche von Adel auf. Und so entstanden frühe Wohngemeinschaften. Die alleinstehenden Frauen, die sich nun Beginen nannten, kümmerten sich in den Beginenhöfen gemeinsam um ihren Lebensunterhalt. Sie waren Selbstversorgerinnen: In den meisten Beginenhöfen gab es eine Bäckerei, eine Brauerei, ein Hospital, eine Kirche und eine Bleichwiese. Der große Unterschied zwischen einem Beginenhof und einem Kloster war, dass die Beginen keine Klostergelübde ablegen mussten und auch wieder aus dem Beginenhof ausziehen konnten - was allerdings nur selten vorkam. Anfänglich galten Beginen für die Kirche als Häretikerinnen, aber im Laufe der Zeit wurde ihre Lebensform akzeptiert. Geleitet wurden die Beginenhöfe von einer Grootmeesteres oder Grootjuffrouw. Bei der Organisation und der Koordination des täglichen Lebens standen ihr Meesteressen (Meisterinnen) zur Seite. Dies waren reiche, zumeist adlige Damen, die im Beginenhof ein Haus kauften oder selber bauten. Weniger wohlhabende Beginen mieteten bei ihnen ein kleines Zimmer und sorgten für den Haushalt. Beginen ohne Besitz kamen in den Konventen unter. Diese Konvente wurden von Wohltätern gestiftet, die sicherstellen wollten, dass dort für sie und ihre verstorbenen Familienmitglieder gebetet wurde. Ab dem 17. Jh. verdienten die Beginen vor allem mit dem Spitzenklöppeln ihr Geld.  Nur wenige hundert Meter nach dem eindrucksvollen Beginenhof befindet sich der Stadtkern, der durch seine kleinen Gassen und Plätze bezaubert. Am Fischmarkt lässt es sich gut entspannen.   Ein Lokal neben dem anderen, die Auswahl fällt schwer. Wir haben uns für das De Cirque entschieden, eine gute Wahl. Was mir auch noch besonders auffällt sind die tollen Geschäfte. Ich oute mich hiermit, denke ich, als Shopaholic ! Mein Lieblingsgeschäft in Mechelen heißt Pate’ du Chef: http://toerisme.mechelen.be/du/3351/content/8820/pate-du-chef.html Lust auf ein Abenteuer? Dann machen Sie eine Bootsfahrt in Mechelen. Warum? Betrachten Sie das Foto, dann wissen Sie, was ich meine! Die Dossin-Kaserne ist eine in Belgien einzigartige Stätte der Erinnerung an den Holocaust. Unter der Besatzung durch die Nazis im Zweiten Weltkrieg wurden von der Kaserne aus, die damals als „SS Sammellager Mechelen" fungierte, mehr als 25.000 belgische und nordfranzösische Juden und Zigeuner nach Auschwitz deportiert. „Kazerne Dossin: Memorial, Museum und Dokumentationszentrum über Holocaust und Menschenrechte" wurde gerade um einen neuen Anbau ergänzt. Darin wird die Verbindung zur Gegenwart gelegt: Im neuen Museum geht es um aktuelle Themen wie Rassismus, Ausgrenzung und Menschenrechte. Durch die Kombination von historischen und aktuellen Ereignissen wird die Dossin-Kaserne zu einem Projekt von europäischem Anspruch. Der Entwurf des Museumsanbaus stammt von dem namhaften belgischen Architekten und früheren Flämischen Baumeister Bob Van Reeth. https://www.kazernedossin.eu/DE

Streifzug durch Brüssels Sonntagsmärkte

Einkaufen nach Herzenslust – und das am Sonntag von frühmorgens bis spät in den Nachmittag hinein und in allen möglichen und ungeahnten Ecken der Stadt – auf edel & antik, multikulti oder Kitsch pur- das hat in Brüssel Tradition und ist in kaum einer anderen europäischen Metropole so gut möglich wie in Brüssel. Erst am vergangenen Wochenende konnte ich diese erstaunliche Erfahrung erstmalig selbst machen. Die beiden bekanntesten Märkte im absoluten Zentrum von Brüssel – den edlen Antiquitätenmarkt am Place du Sablon, der von zahlreichen Chocolatiers und noblen Geschäften gesäumt ist, und auch den nahe gelegenen klassischen Flohmarkt am Place du Jeu de Balle – kenne ich schon gut, weil ich immer wieder, wenn ich an einem Sonntag in Brüssel bin und es die Zeit erlaubt, gerne auf einen Sprung vorbei schaue um die einzigartige Atmosphäre zu genießen. Aber, wie schon erwähnt, es gibt da tatsächlich noch zahlreiche andere sehr sehenswerte Märkte und Straßen in Brüssel, die es am Sonntag zu entdecken gilt: Mit Bus oder der Metro (U-Bahn) sind die Markten van Kuregem/Marchés des  Cureghem (So 7 – 13h, U-Bahn ´Clemenceau´) im Gelände der ehemaligen Schlachthäuser in Anderlecht (Slachthuizen van Anderlecht/Abbatoirs Anderlecht)  von der Innenstadt bequem zu erreichen, in denen – teils überdacht in der ehemaligen großen Schlachthalle, teils in losen Verkaufsständen, oder auch kleineren Hallen - alles nur Erdenkliche feilgeboten wird. Es gibt dort  scheinbar tatsächlich nichts, das es nicht gibt! Von dort war es nur mehr einen kurzen Spaziergang zum nächsten  stadtbekannten Markt, dem Sonntagsmarkt beim Südbahnhof Zuidstation/Gare du Midi (So 7 – 13h, U-Bahn Station “Gare du Midi”), wo ebenfalls viel günstige Kleidung und vor allem frische Lebensmittel aller Art zu erstehen waren.   Nun war aber eine kleine Abwechslung fällig. Von jetzt an ging´s ”bergauf” – und zwar vom Südbahnhof weg mit der Straßenbahn Nummer 81, die sich die hügeligen Straßen des Jugendstilviertels St. Gilles gemächlich hinauf schlängelte. Vorbei an beschaulichen Plätzen und wunderschönen Art Deco Fassaden bis zu einer der Stationen nahe dem Wochenmarkt St. Gillis Voorplein/Parvis de Saint-Gilles (So 9 – 13 h, übrigens auch mit der U-Bahn “Parvis de Saint-Gilles” erreichbar),         zu dem wir gemütlich das kleine Stück bergab schlenderten. Hier flanierten wir an den mit Köstlichkeiten gespickten Marktständen vorbei und genossen das geschäftige Markttreiben. Aufgewärmt mit einer chocolat chaud haben wir uns in einem der vielen gemütlichen Cafés, die den Markt säumen, und zwar im sehr authentischen Café Verschuren. Noch ausständig war da außerdem der Tipp, den wir erst am Vortag von einer Brüsselerin bekommen hatten: die Marokkanische Einkaufsstraße in Schaerbeek, nahe dem Nordbahnhof (U-Bahn Station `Gare du Nord´) in der Brabantstraat/Rue de Brabant. Obwohl in den Reiseführern ´Sonntag 8 – 13 h´ angeführt wird, so war auch am späten Nachmittag, als wir nach einem ausgedehnten Mittagessen und einem kleinen Rundgang durch das EU-Viertel, endlich dort ankamen, das Straßentreiben noch in vollem Gange. Leder, Goldschmuck und weniger schicke bis durchaus auch modische Kleidungsstücke – so die Ingredienzen dieses eindrucksvollen Bazars, wo in den Geschäftslokalen der Straße überaus günstig um die Waren gefeilscht werden kann. Perfekt also für Schnäppchenjäger. Multikulti, bunt, kitschig bis schrill! Ein kunterbunter, außerordentlich abwechslungsreicher Tag erfüllt von wundervollen Kulturschocks und tausenden Eindrücken ging schlussendlich seinem Ende zu!  Nicht nur um Schnäppchen zu erjagen, sondern einfach nur um wieder das einzigartige Flair zu genießen…: Ihr Märkte von Brüssel, ihr seht mich bald wieder! :)