MAS–Museum am Strom. Eine neue Landmarke in Antwerpen

Antwerpen hat ein neues Museum – besser – einen Museumsturm!
Ich habe mich so richtig klein gefühlt, als ich am Museumsplatz stand und meinen Blick nach oben richtete: Riesige Quader aus rotem Sandstein und dazwischen Glasfassaden.

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Dieses Gebäude muss man von innen sehen, und das ist auch gut möglich. Hier kann jeder rein kommen und sich mit der Rolltreppe von Stock zu Stock nach oben tragen lassen.
Der Ausblick ist berauschend. Riesige geschwungene Glaswände an den Außenwänden lassen den Blick über Hafen und Schelde oder auch über die Stadt gleiten. Ähnlich einer überdimensionalen Wendeltreppe schraubt man sich nach und nach in die Höhe. Im 8. Stock ist dann aber erst einmal Schluss, den die letzte Etage, der 9. Stock, ist der haute cuisine und seinen Verehrern vorbehalten. Der 2* Koch Viki Geunes hat sein Restaurant im Limburgischen Mol aufgegeben, um die Antwerpener Feinschmecker hier in luftigen Höhen zu bekochen.

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Also geht es wieder retour zum Eingang. Dort besorge ich mir eine Eintrittskarte in die Museumsräume. Wenn ich schon hier bin, will ich auch sehen, welche Geschichten die Stadt Antwerpen zu erzählen hat. Ich beginne im 2. Stock im Museumsdepot. Hier kann man den Fundus dieses riesigen Museums betrachten. 470.000 Stücke insgesamt besitzt das MAS – davon sind einige Tausend in den Sälen ausgestellt und die meisten hier im Depot in Regalen gestapelt bzw. in Schubladen eingeordnet. Es war wohl ein unglaublicher Kraftakt, all diese Gegenstände zu inventarisieren.

Die 4. Etage ist dem Thema Machtdemonstration gewidmet und erzählt von fünf Machthabern und deren Methoden und Symbole der Machtausübung. Im 5. und 6. Stock steht die Stadt Antwerpen zentral. Einmal in ihrer Entstehung und Entwicklung und dann auch in ihrer Rolle als Hafenstadt. Neben vielen Bildern und Gegenständen werden auch Videofilme gezeigt. An vielen Stellen kann man sich mittels Museums-iPhone die Informationen auf Deutsch auf den Bildschirm laden.

Die letzten zwei Museumsstockwerke handeln vom Thema Leben und Tod. Es wird gezeigt wie verschiedene Völker mit den Fragen – woher kommen wir und wohin gehen wir – umgehen.
Mir schwirrt schon ein wenig der Kopf, auch weil es hier so viele unterschiedlichen Themen und Zugänge gibt, dass ich beschließe die temporäre Ausstellung auf den nächsten Tag zu verschieben.

Ich setze mich jetzt lieber auf die Terrasse des Museumscafés Storm und lass mir ein einheimisches Bierchen servieren – ein Antwerpener Bolleke!

 
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