Brüssel: Ein Comic-Spaziergang durch die Marollen

Das Marollenviertel liegt im Herzen Brüssels und doch finden nur wenige Touristen den Weg hierhin. Das ist irgendwie auch erfreulich, zumindest wenn man sich als Reisende gerne mal ‘unters Volk mischt’. Ich bin ja schon viele Male durch das Viertel geschlendert aber diesmal war das Thema Comic dran und siehe da – es gab einige Überraschungen – ich entdeckte Ecken, die ich bis dato nicht kannte! Begonnen bin ich beim Halleport – einem Überbleibsel der zweiten Stadtmauer aus dem Mittelalter. Hier kommt man gut mit der U-Bahn oder Straßenbahn hin. Durch die Hoogstraat/Rue Haute gelange ich bald zur Cité Hellemans an der linken Seite. Das ist ein Sozialwohnbauprojekt aus den 10er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die 6 Wohnblöcke aus roten und gelben Ziegelsteinen sehen nicht nur hübsch aus, sie führen auch gleich zu den ersten beiden Comicwänden in der Rue Pieremans/Pieremansstraat.     Am Ende der Straße sehe ich bereits den Flohmarkt am Vossenplein/Place du Jeu des Balles. Hier kann man an sieben Tagen die Woche das ganze Jahr hindurch Trödel und Krimskrams erstehen. Rund um den Platz gibt es eine paar alte kuriose Cafés – der richtige Platz um die Brüsseler Volksseele zu erkunden.         Weiter geht’s die Reebockstraat/ Rue Chevreuil hinunter und die Kapucijnenstraat / Rue Capucines wieder hinauf. Alte kleine Häuschen schmiegen sich hier aneinander und über den Viertel droht förmlich der riesige Justizpalast. Wenn man die Comics genauer betrachtet, findet man immer ein Detail der Umgebung im Bild – im mittleren Bild ist der Justizpalast abgebildet, den man auch in echt dahinter sieht. Wieder auf der Höhe der Hoogstraat/Rue Haute angekommen, sehe ich auch gleich die Comicwand von Hergés Stups und Steppke und ein Stück weiter und komme ich am Breughel-Haus vorbei. Hier hat Pieter Breughel der Ältere tatsächlich 6 Jahre gewohnt. Das Haus ist über 500 Jahre alt! Der Platz daneben ist auch nach dem berühmten Maler benannt. Hier führt ein Lift zum Plateau des Justizpalastes. Ich biege aber beim Lift links in die Miniemenstraat/Rue des Minimes ein.               Ich bestaune noch ein letztes Fresko und spaziere dann weiter bis zum Sablon, wo ich von einem Pralinengeschäft förmlich in das nächste falle …… aber das ist ein andere Geschichte!